Wer will fleißige Bäcker und Bäckerinnen seh'n ...
Die Vorbereitungen für die Mitgestaltung der Erntedankfeier im Herbst 2016 brachten es mit sich, dass wir (Kinder & Kigateam) vom KG Lessach uns als "Bäcker und Bäckerinnen" versuchten.
Konkret bedeutete dies, dass die Kinder zu Beginn die benötigten "Rohmaterialien" wie beispielsweise Getreidekörner und/oder Gewürze sehen, ihre Beschaffenheit fühlen und deren Duft riechen konnten. Dann konnten sie miterleben, wie die Getreidekörner, die oben in den Trichter der Getreidemühle eingefüllt wurden, nach einer kurzen lärmenden Zeit, in der sie zwischen den Mahlsteinen zerrieben wurden, aus dem „Auswurf“-Stutzen der Getreidemühle als vollwertiges Vollkornmehl in die darunter gestellte Schüssel heraus rieselten. Christine, gruppenführende Pädagogin und Kigaleiterin, hat anschließend unter Mithilfe einzelner Kinder einen Brotteig hergestellt. Dieser brauchte noch Zeit zum Reifen. Aus diesem Grund hat Christine wohlüberlegt bereits die einfache Menge des Teiges vor Kigabeginn zubereitet. So konnte dieser nun sofort verarbeitet werden. Folglich durfte jedes Kind, das wollte - und es wollten alle! - ein oder zwei ca. handgroße Weckerl kneten und formen.
- Der Trick mit dem Teig
Mit dem Kneten war das allerdings so eine Sache, da wir überrascht feststellen mussten, dass der Teig beim beherzten Bearbeiten durch die eifrigen Kinderhände wunderbar an den Fingern kleben blieb. Nach dem ersten, für viele doch eher unangenehm wirkenden Erfahren der Klebrigkeit des Teiges hatten jene Kinder, die bei sich zu Hause bereits Brotbacken erleben durften, schnell einen Lösungsvorschlag parat. Dieser bestand darin, zusätzliches Mehl auf Hände, Arbeitsfläche und Teigstück zu streuen, um es in den Teig einzukneten. Gesagt, getan, und siehe da, nun gelang es allen, daraus mit etwas Sorgfalt „rundliche Weckerl“ zu formen. Diese wurden auf das mit Backpapier ausgelegte Backblech gesetzt. Optional gab es die Möglichkeit, den Teigling mit einer Schere an der Oberseite kreuzweise einzuschneiden.Jene Kinder, die mit der Teigverarbeitung fertig waren, gaben die „Kochschürze“ an das nächste wartende Kind weiter und wuschen sich ihre Hände. Dies wurde solange fortgeführt, bis der ganze Teig bzw. beide Teige aufgebraucht waren. Gebacken haben wir die Teiglinge nach einer nochmaligen kurzen „Aufgehzeit“ bei Heißluft, da wir so jeweils die Menge von drei Backblechen auf einmal backen konnten.
- Der Duft von Brot
Obwohl sich der Duft von frisch gebackenem Brot im ganzen KG ausbreitete, was besonders auch den Erwachsenen beim Abholen der Kinder auffiel, mussten wir uns mit dem Verkosten der Leckerei bis zum nächsten Tag gedulden. Zum Frischbleiben haben wir die Weckerl deshalb nach dem vollständigen Auskühlen bis zum nächsten Tag in Frischhaltesackerln aufbewahrt.Verzehrt wurden die Weckerl dann pur oder mit Butter bestrichen. Das durfte jeder so handhaben, wie er mochte.Durch die doppelte Teigmenge haben wir so viele Weckerl erhalten, dass jedes Kind eine Kostprobe mit nach Hause nehmen konnte.Die Freude und der Stolz über die gelungenen Weckerl war den jungen „Bäckerinnen und Bäckern“ aus dem Gesicht abzulesen.
(Das als Foto abgebildete Rezept stammt übrigens aus dem Bilderbuch „Wir feiern Erntedankfest“, herausgegeben von Renate Lüber in Zusammenarbeit mit Hildegard Enderle und Hedwig Friedmann-Spath; 1. Auflage 1998 im Verlag Ernst Kaufmann, Lahr).

