Mit Igel "Fexi" den Winter erleben

Fexi, warm eingepackt im Rucksack.

Im Rahmen des aktuellen Jahresprojektes, in dem es darum geht, was sich in Natur und Umwelt jahreszeitenspezifisch verändert, machten wir (Kinder und Kigateam des KG Lessach) uns in Begleitung  von Fr. Bettina van der Vaart, einer als so genannten UNESCO-Biosphären-Fex ausgebildeten Natur- und Landschaftsvermittlerin an einem kalten, aber wunderschönen Wintertag auf den Weg, um …

... Ja, warum eigentlich?

Wie berichtet waren wir bereits im Herbst mit unserem Igel „Fexi“ in der näheren Umgebung des Kindergartens unterwegs gewesen, um bewusst zu erleben, wie Herbst riechen, wie er sich anfühlen und in welchen Farben er sich zeigen kann.

Da Igel „Fexi“ auch einmal Winter erleben wollte, mussten wir ihn, wie im Herbst besprochen, durch leises Weckerpiepsen aus seinem Winterschlaf holen. Nach anfänglicher kurzer Verwirrtheit von „Fexi“ und durch eine schmackhafte (Apfel-) Jause gestärkt, machten wir uns, gut gegen Kälte und für tiefen Schnee ausgerüstet, auf den Weg. Vom kleinen Teich, der  Fröschen einen angenehmen Lebensraum geboten hat, war nur eine mit Schnee bedeckte Mulde zu sehen. Entlang des Wassergrabens hingen Eiszapfen und an einer flachen Stelle konnte man das Wasser unter der Eisschicht langsam fließen sehen. Als wir ganz still inne hielten, konnten wir durch das Eis hindurch ein leises Plätschern vernehmen. Von Käfern, Würmern und deren Nahrungsquellen, wie beispielsweise Schopftintlingen  fehlte jede Spur, dafür gab es Hinweise auf andere Wald- und Wiesenbewohner:  Hasenspuren, deren Verlauf im Schnee gut sichtbar war, die Spur einer Krähe, die ein Bad im Schnee genommen hat und Losung  von Fuchs und Hase. Anders als die aufgeweichten Kuhfladen im Herbst, waren diese gefroren und somit für uns nicht riechbar. Als wir auf halbem Weg bei der kleinen Lärche ankamen, stellten wir fest, dass sie ihre Nadeln, die im Herbst so schön „ golden geleuchtet“ haben, verloren hat. Zudem war die Baumspitze abgebrochen und verschwunden! Bevor wir uns wieder auf den Weg zurück in Richtung Kindergarten machten, sammelten wir noch gemeinsam Naturmaterial wie kleine, vom Wind von den Bäumen abgerissene Zweige, Schuppen von Fichtenzapfen, deren Samen von Eichhörnchen ausgelöst und verzehrt worden waren, von den Vögeln übrig gelassene schwarze schrumpelige Vogelbeeren, etwas trockenes Moos und einen gefrorenen Erdbrocken. Diese „Schätze“ nahmen wir mit in den Kindergarten, um sie dort genauer unter die Lupe nehmen zu können. Zudem wollten wir damit einen aus Schnee geformten Igel verzieren. Mit diesem Unterfangen müssen wir uns allerdings noch so lange gedulden, bis passende Schnee- bzw. Witterungsverhältnisse herrschen, die ein Bauen/Formen mit Schnee ermöglichen.

Auf einem Mauersims, an dem unser Weg vorbei führte, hat Fr. van der Vaart  mitgebrachte Körner als Futter für Vögel ausgestreut.

Bei unserer letzten Station, dem Kastanienbaum, stellten wir überrascht fest, dass die bereits entwickelten, aber noch fest verschlossenen Knospen ganz klebrig waren. Wie wir erfahren haben, schützt der Rosskastanienbaum mit diesem klebrigen Harz seine Knospen den Winter über vor Kälte.

Das erinnerte uns daran, dass auch wir unseren kleinen Weggefährten wieder in sein wohliges Winterquartier zu bringen hatten. Dort darf er nun bis zum Frühling schlafen. Ob er wohl von den vielen heutigen Entdeckungen und Eindrücken träumen wird?